Corona und die steigenden Lebensmittelpreise: Was passiert wirklich?

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Seit dem Beginn der Corona-Pandemie im Jahr 2020 sind die globalen Lebensmittelpreise stark angestiegen. IFPRI berichtet darüber, was die Datenlage für den Hunger weltweit bedeutet und wie wir die nächste Lebensmittelpreiskrise verhindern können.

Abb 1: Monatlicher Lebensmittelpreis-Index in nominalen Zahlen, Januar 2005 bis 2022 Quelle: FAO Lebensmittelpreis-Index 2022 © IFPRI 2022

Von IFPRI

Seit 1975 erarbeitet das „Internatinal Research Policy Institute" (IFPRI) wissenschaftsbasierte politische Lösungen, um Armut, Hunger und Mangelernährung in Entwicklungsländern zu bekämpfen. Das CGIAR Forschungszentrum hat mehr als 600 Mitarbeiter in mehr als 50 Ländern.

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Die globalen Lebensmittelpreise steigen dramatisch an. Im Januar stiegen laut Lebensmittelpreis-Index der FAO die Preise für Grundnahrungsmittel beinahe auf das Niveau während der weltweiten Lebensmittelpreiskrisen 2007 bis 2008 und 2010 bis 2011 (Abbildung 1). Dieser Anstieg hat Sorgen bezüglich einer weiteren globalen Lebensmittelkrise geweckt, die weltweit soziale Unruhen befeuern könnte.

 

Sind diese Sorgen gerechtfertigt? Kurz gesagt: Ja und nein. Die Lebensmittelmärkte sind angesichts ausreichender bis guter Ernteaussichten und hoher Bestände der wichtigsten Grundnahrungsmittel heute besser gerüstet als während der Krise vor einem Jahrzehnt. Der hohe Anstieg der Lebensmittelpreise im Jahr 2021 ist hauptsächlich der Erholung der Nachfrage nach Lebensmitteln nach der globalen Rezession durch Corona und den zeitweiligen Unterbrechungen der Lieferketten geschuldet – und nicht schwerwiegenden Störungen der Nahrungsmittelversorgung oder anhaltenden Handelsbeschränkungen. Der erhebliche Lebensmittelpreisanstieg muss daher nicht dauerhaft anhalten.

 

Selbst ein relativ kurzzeitiger Anstieg kann die Ernährungssicherheit für arme und vulnerable Menschen beeinträchtigen.

 

Daher ist die erhebliche Inflation der Lebensmittelpreise in vielen einkommensschwachen Ländern ein gravierendes Problem.

 

Betrachten wir diese Entwicklung genauer.

 

Ich bin ein Alternativtext
Abb 2: Weltmarktpreise für Getreide und Sojabohnen, Dezember 2019 bis Januar 2022 (Index Dez 2019 = 100) Quelle: International Grains Council 2022 © IFPRI 2022

Was passiert auf den globalen Märkten?

Zunächst einmal ist zu beachten, dass die drastische Veränderung der internationalen Handelswaren Preise im direkten Jahresvergleich 2021 teilweise das Ergebnis eines „Basiseffekts" ist, das heißt, eines Wiederanstiegs der Preise ausgehend von dem zehnjährigen Tiefstpreis im Mai 2020. Die Preise waren durch die wirtschaftliche Rezession aufgrund der Lockdown-Maßnahmen und weiterer Corona-bezogener Einschränkungen der sozialen Mobilität in weiten Teilen der Welt ab März 2020 gefallen.

 

Doch nicht alles wird teurer. Die Entwicklungen schwanken je nach Grundnahrungsmitteln. (Abbildung 2).

 

Die Preise für Reis erhöhten sich beispielsweise vor dem Beginn der Lockdown-Maßnahmen im Zuge der Pandemie Anfang 2020, sanken jedoch anschließend während der einsetzenden Corona-Rezession und einige der reisproduzierenden Länder setzten ihre Exportbeschränkungen aus. Nach dem Wiederanstieg durch globale Erholung sind die internationalen Reispreise jetzt in Anbetracht der guten Ernte- und Produktionsaussichten wieder auf das Niveau vor der Pandemie gesunken.

 

Im Gegensatz dazu fielen die Preise für Weizen, Mais und Sojabohnen in der ersten Jahreshälfte 2020 und erholten sich anschließend während der zweiten Jahreshälfte. Dieser Wiederanstieg sowie der Wiederanstieg der Preise für Nonfood-Handelswaren waren größtenteils der Erholung der Nachfrage aus China und, im Fall von Weizen, geringeren Produktionsmengen nach Dürren in mehreren Haupterzeugerregionen (USA, Kanada, Europäische Union, Türkei und Iran) geschuldet. Der Anstieg der Mais- und Sojabohnenpreise endete jedoch in der zweiten Jahreshälfte 2021 nach erwarteten Rekordproduktionsmengen für Mais in den USA und Brasilien und größeren Sojabohnenanbauflächen in den USA.

 

Die Erholung der weltweiten Nachfrage war ein wesentlicher Einflussfaktor für den starken Anstieg der Preise internationaler landwirtschaftlicher Erzeugnisse – mehr als Corona-bezogene Lieferkettenunterbrechungen.

 

Die Situation an den Märkten verschärfte sich aufgrund einer ungewöhnlich hohen Nachfrage nach Tierfutter und Agrarprodukten für den industriellen Gebrauch, wobei die Nachfrage aus China einen erheblichen Einfluss hatte. Die Wachstumsaussichten der chinesischen Wirtschaft verschlechterten sich jedoch zum Ende des Jahres 2021 und werden den Druck auf die globalen Preise für Nahrungsmittel voraussichtlich abschwächen. Lieferunterbrechungen, die eher Wetterbedingungen als der Pandemie geschuldet waren, hatten weniger Einfluss auf die Preisanstiege. Während Handelsbeschränkungen eine wesentliche Rolle bei der Verstärkung der globalen Inflation der Lebensmittelpreise in den Jahren 2007 bis 2008 und 2010 bis 2011 spielten, erwiesen sie sich während der aktuellen Krise als kurzlebig. Der aktuelle Anstieg der Lebensmittelpreise könnte Regierungen jedoch dazu veranlassen, neue Handelsbeschränkungen einzuführen, wie bereits in Russland (Weizen), Argentinien (Rindfleisch), Indonesien (Palmöl) und China (Düngemittel) geschehen. Zu den weiteren Faktoren, die den Aufwärtstrend der internationalen Lebensmittelpreise 2021 beeinflusst haben, zählen der Anstieg der Düngemittelpreise, der Wertverlust des US-Dollars (bis Mitte 2021) sowie steigende internationale Frachtkosten.

 

Insgesamt blieben die internationalen Märkte für Grundnahrungsmittel belastungsfähig und die weltweite Versorgung bei nur kurzfristigen logistischen Engpässen stabil.

 

Dies bedeutet nicht, dass alles gut ist.

 

Die Preisanstiege an den internationalen Rohstoffmärkten bedrohen die Ernährungssicherheit.

 

Das Problem ist besonders für die arme Bevölkerung in Ländern mit niedrigem Einkommen akut, wo steigende Lebensmittelimportkosten die Wirtschaft und das Einkommen der Bevölkerung schwer belasten, da Lebensmittel etwa die Hälfte des Verbraucherwarenkorbs und 20 Prozent der Importe ausmachen. Der Anstieg der internationalen Grundnahrungsmittelpreise erklärt etwa 40 Prozent des gesamten Verbraucherpreisanstiegs in Ländern mit niedrigem Einkommen im ersten Quartal 2021 – ein sehr viel höherer Anteil als in Ländern mit mittlerem Einkommen (Abbildung 3).

 

Ich bin ein Alternativtext
Abb. 3: Beitrag der Grundnahrungsmittelpreise zur Verbraucherpreisinflation (CPI) nach Entwicklungsländergruppen,Q1 2020 bis Q2 2021. Quelle: IMF World Economic Outlook, Oktober 2021 © IFPRI 2022

Die jüngste weltweite Rezession hatte die Nachfrage nach Exporten aus Ländern mit niedrigem Einkommen bereits reduziert und zu sinkenden Wechselkursen geführt, die die Binnenpreise für importierte Lebensmittel zusätzlich erhöhten. Die Binnenpreise für Lebensmittel erhöhten sich um weit über 10 Prozent (im direkten Jahresvergleich) in Äthiopien, Gambia, Guinea, Haiti, Malawi, Mosambik, Sierra Leone und dem Südsudan.

 

Was bedeutet dies für die globale Ernährungssicherheit?

Steigende Lebensmittelpreise haben eine größere Auswirkung auf Haushalte mit geringem Einkommen, die einen Großteil ihres Einkommens für Lebensmittel ausgeben. Der Anstieg der Lebensmittelpreise für Verbraucher:innen in vielen Ländern mit niedrigem Einkommen erklärt teilweise die jüngste Verschärfung der weltweiten Nahrungsmittelunsicherheit. Weitere Nachweise zeigen, dass die Pandemie die Qualität der Ernährung beeinträchtigt hat und weiterhin beeinträchtigt.

 

Die Rezession durch Lockdown- und andere Pandemie-Maßnahmen hat vor allem weniger wohlhabende Haushalte gezwungen, auf billigere und kalorienreichere Grundnahrungsmittel zurückzugreifen.

 

Dies geht zu Lasten nährstoffreicher Lebensmittel wie Obst, Gemüse und Lebensmittel aus tierischen Quellen. Der Preisanstieg bei nährstoffreicheren Lebensmitteln, der bislang höher war als bei Getreide, hat diese Verschiebung vermutlich verstärkt.

 

Diese Entwicklungen sind zweifelsohne besorgniserregend. Es besteht jedoch kein Grund für Panik vor einer möglichen weiteren weltweiten Lebensmittelpreiskrise. Die Produktionsaussichten für Grundnahrungsanbauprodukte für die Saison 2021/22 sind positiv und die weltweite Nachfrage geht in Anbetracht der verlangsamten wirtschaftlichen Erholung in China und anderen großen Wirtschaftsregionen zurück. Auch wenn weiterhin Unsicherheiten bestehen, werden diese Bedingungen den Inflationsdruck in den internationalen Handelswarenmärkten 2022 reduzieren. Ungeachtet dessen bietet dies vielen armen Menschen möglicherweise nicht wirklich eine Erleichterung, da sich die weltweite Erholung in Anbetracht neuer Corona-Wellen ebenfalls verlangsamt. Arme Landwirtschaftsbetreibende mögen angesichts steigender Lebensmittelpreise höhere Einnahmen erzielen, sind aber meist Nettolebensmittelverbrauchende. Regierungen in Ländern mit niedrigen Einkommen verfügen nur über sehr begrenzte finanzielle Mittel zum Schutz der Kaufkraft einkommensschwacher Familien und um zu verhindern, dass höhere Lebensmittelpreise die Nahrungsmittelunsicherheit erhöhen und die Ernährungsqualität weiter verschlechtern. In Anbetracht der weltweiten Auswirkungen der Lebensmittelpreisinflation sollte die Stärkung dieser Mittel durch zusätzliche finanzielle Unterstützung eine unmittelbare Priorität der internationalen Gemeinschaft sein.

 

Geschrieben von IFPRI Director of the Markets, Trade and Institutions Division (MTID) Rob Vos und MTID Senior Research Fellows Joseph Glauber, Manuel Hernández und David Laborde. Der Artikel wurde zuerst am 11. Februar 2022 auf ifpri.org veröffentlicht.

 

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(c) Donwilson Odhiambo/ZUMA Wire/picture alliance
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Ein geschäftiger Markt in Bangladesch zeigt Händler, die frisches Gemüse in großen Körben anbieten.

Agrarpreise und Ernährungssicherheit – eine komplexe Wechselwirkung

Ein Beitrag von Dr. Fatima Olanike Kareem und Dr. Olayinka Idowu Kareem

Hohe Agrarpreise betreffen Industrie- und Entwicklungsländer gleichermaßen, wobei sich das Problem für letztere durch fehlende oder unzureichende Resilienzmaßnahmen noch verschärft. Dr. Fatima Olanike Kareem, AKADEMIYA2063, und Dr. Olayinka Idowu Kareem, Universität Hohenheim, diskutieren, was getan werden kann, um die negativen Auswirkungen auf die Ernährungssicherheit abzumildern.

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Menschen stehen in einer langen Schlange, um sich an einem Tisch im Freien registrieren zu lassen, während Gebana-Mitarbeiter assistieren.

Das Prinzip des Teilens

Ein Beitrag von gebana

gebana, ein Schweizer Fair Handelsunternehmen, verfolgt mit seiner Firmenphilosophie das Prinzip „Teilen“: Bauernfamilien im Globalen Süden werden direkt am Umsatz ihres Online-Shops beteiligt. Caroline Schaar, Marketing bei gebana, erklärt den Ansatz des Unternehmens.

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Eine Frau in traditioneller Kleidung sitzt lächelnd im Freien unter Bäumen in der Elfenbeinküste.

Erde gut, alles gut!

Ein Beitrag von Fairtrade Deutschland

Der Klimawandel ist nicht fair: Die Kleinbäuerinnen und -bauern, die wenig zum Klimawandel beigetragen haben, spüren die Klimakrise schon heute. Auch der Kakaoanbau ist betroffen: Wetterextreme, verschobene Regenzeiten und Krankheiten, die die empfindliche Kakaopflanze befallen, stellen Kleinbäuerinnen und -bauern vor extreme Herausforderungen.

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Der Frischebereich von ALDI Süd in Hamminkeln-Mehrhoog zeigt eine Vielfalt an frischem Obst und Gemüse in gut beleuchteten Regalen.

Wie kauft die Unternehmensgruppe ALDI SÜD ein, Frau Roach?

Ein Gespräch mit Sally Roach

Viele Lieferketten der Unternehmensgruppe ALDI SÜD beginnen im Globalen Süden. Wie nimmt der Lebensmitteleinzelhändler seine Verantwortung wahr? Fragen an Sally Roach, Senior Manager - International Sustainability Department.

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In einem üppigen Wald erntet eine Gruppe Menschen fleißig Kakaofrüchte und sammelt sie in einem großen Behälter.

10-Punkte-Plan für einen nachhaltigen Kakaosektor

Ein Beitrag von Jens Busma

Das Entwicklungsministerium (BMZ) und das Landwirtschaftsministerium (BMEL) haben einen 10-Punkte-Plans für einen nachhaltigen Kakaosektor vorgestellt. Die Neufassung berücksichtigt die Lieferkettengesetzgebung und aktuelle Entwicklungen. Sie legt besonderen Fokus auf existenzsichernde Einkommen, verantwortungsvolle Einkaufspraktiken sowie ökologischen und klimafreundlichen Kakaoanbau.

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Eine Person sortiert Kaffeebohnen auf großen Trockengestellen in einer ländlichen Landschaft unter blauem Himmel.

Weltverbesserung, schlückchenweise

Ein Beitrag von Jan Rübel

Maura Oerding hat eine Mission: Mit dem Spezialitätenkaffee Angelique's Finest will sie nicht nur neue Märkte erschließen, sondern auch die Kaffeeindustrie revolutionieren. Ihr Erfolgsrezept? Frauen aus Ruanda und Uganda stärken – vom Anbau bis zur Vermarktung. Oerdings Ziel: Qualität, Fairness und Selbstbestimmung in jeder Bohne.

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Eine Frau präsentiert auf der BIOFACH-Messe ein Produkt vor einem Regal mit biologischen Lebensmitteln.

BIOFACH als Game Changer für Bio-Produzent*innen

Von Claudia Jordan

Im Jahr 2025 feiern die GIZ und das Import Promotion Desk (IPD) zehn Jahre erfolgreiche Zusammenarbeit. Mit ihrem gemeinsamen Stand auf der BIOFACH-Messe in Nürnberg konnten sie über 300 Bio-Unternehmen aus Partnerländern auf dem europäischen Markt bekannt machen. Und die Reise geht weiter – trotz Herausforderungen auf dem globalen Markt.

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Illustrationen zeigen Kooperationen für faire Lieferketten mit Symbolen für Umwelt und Zusammenarbeit.

Starke Teams: Sechs Kooperationen für faire Agrarlieferketten

Ein Listicle von Yvonne Bielfeld

Damit alle in der Lieferkette profitieren, kommt es darauf an, dass Politik und Wirtschaft zusammenarbeiten. Wie messbar die Erfolge solcher Partnerschaften sind, zeigen die folgenden sechs Projekte: Sie machen vor, wie Kooperationen mit der Wirtschaft Lieferketten Schritt für Schritt gerechter, resilienter und nachhaltiger gestalten.

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Eine lächelnde Frau steht in einem bunten Laden voller Waren und repräsentiert wirtschaftliche Gleichheit.

Warum die Weltwirtschaft Frauen braucht

Eine Studie von CARE

In ihrer neuen Studie analysiert die internationale Hilfsorganisation CARE, wie die wirtschaftlichen und sozialen Barrieren, mit denen Frauen konfrontiert sind, das globale Bruttoinlandsprodukt (BIP) erheblich verringern. Denn beim derzeitigen Tempo würde es 152 Jahre dauern, um die ökonomische Lücke zwischen Frauen und Männern zu schließen – und das, obwohl es äußerst profitabel für die Wirtschaft wäre, diese Lücke zu schließen.

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Frauen in Indien wiegen Getreide in einer Bank, um es in einen gelben Sack zu füllen.

Mit Informalität arbeiten: Gemeinschaftliche Lösungen finden, um den Hunger zu beenden

Ein Beitrag von TMG

Angesichts der zunehmenden Herausforderungen durch weltweiten Hunger, Urbanisierung und sinkende internationalerFinanzierung spielen informelle Ernährungssysteme eine wichtige Rolle für den Zugang zu Nahrung und Lebensgrundlagen in einkommensschwachen städtischen Gebieten Afrikas. Das TMG Think Tank for Sustainability Positionspapier „Mit Informalität arbeiten für die Transformation von Ernährungssystemen und widerstandsfähige Gemeinschaften“, hebt hervor, wie wichtig Informalität für die Erreichung von SDG 2 ist.

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(c) Christoph Püschner/Brot für die Welt
Mali / Bamako, Dez. 2017: eine Selbsthilfegruppe von zurückgekehrten Migrantinnen, die sich gegenseitig bei der Integration unterstützen.

„Die Corona-Pandemie erhöht Gewalt gegen Frauen“

Interview mit Léa Rouanet

In afrikanischen Ländern besteht nach wie vor ein enormes geschlechtsspezifisches Gefälle beim Zugang zu Arbeit und Kapital. Was sind die Folgen von Covid-19 für die dortigen Frauen? Jan Rübel befragte Léa Rouanet zu Lockdowns und genderbasierter Gewalt. Die Ökonomin arbeitet im Africa Gender Innovation Lab der Weltbank.

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Männer ernten Kartoffeln in einem Feld und werfen die Ernte freudig in die Luft.
keine Bildbeschreibung

Bauern sind schlau

Von Jan Rübel

Aus dem Labor für die Massen: Maria Andrade züchtete neue biofortifizierte Süßkartoffeln, welche in Afrika breit angebaut werden. Sie setzt ihre Hoffnung auf eine Transformation afrikanischer Landwirtschaften.

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Ein Mann hält einen Vortrag und spricht in ein Mikrofon, während er ein Dokument vor einem Publikum präsentiert.

Der Big Bang ist möglich

Interview mit Joachim von Braun

Zufriedene junge Menschen auf dem Land, grüne Entwicklung und der Anschluss ans digitale Zeitalter – auch in Afrika hält Professor Joachim von Braun dieses Zukunftsszenario für möglich. Seit drei Jahrzehnten erforscht der Agrarwissenschaftler, welche Stellschrauben der Politik zur Schaffung von Wohlstand auf dem Kontinent zur Verfügung stehen

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Ist die Weltgemeinschaft im Kampf gegen Hunger noch auf Kurs?

Interview mit Miriam Wiemers (Welthungerhilfe)

Der Welthunger-Index (WHI) 2020 zeigt: Die globale Gemeinschaft ist nicht auf Kurs, um das international gesteckte Ziel “Kein Hunger bis 2030” zu erreichen. Bei dieser derzeitigen Entwicklungsgeschwindigkeit werden etwa 37 Länder bis 2030 nicht einmal ein niedriges Hungerniveau erreichen.

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Jürgen Vögele, Weltbank
Jürgen Vögele, Weltbank

"Landwirtschaftliche Forschung löst den gordischen Knoten"

Interview mit Weltbank-Vize Jürgen Vögele

Die Agrarforschungsorganisation CGIAR stellt sich systematisch neu auf. Wir sprachen mit Jürgen Vögele, Vice President for Sustainable Development der World Bank, über die bisherigen Fortschritte - und erörtern, was gebündelt getan werden muss, um in zehn Jahren weltweiten Hunger zu stoppen.

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Frauen auf einem Markt in Ghana verkaufen frische Tomaten und Paprika mit einem Lächeln auf den Gesichtern.

Schranken wegen der Pandemie: Antworten der Kleinbauern

Eine Studie des SLE

Der Lockdown wegen COVID-19 traf die Wirtschaft stark - darunter besonders die Landwirtschaft mit ihren Lieferketten und Absatzmärkten. Welche kreativen Umgangsstrategien haben die Betroffenen dabei gefunden? Das Seminar für ländliche Entwicklung hat hierzu eine Forschungsstudie begonnen.

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Eine große Videowand zeigt Teilnehmer bei einer virtuellen Konferenz mit dem Slogan "goes virtual".

GFFA 2021: Klima und Corona geraten beim Forum in den Fokus

Ein Bericht von David Sahay (Zeitenspiegel)

110 Teilnehmer*innen aus 120 Nationen haben sich auf dem Global Forum for Food and Agriculture (GFFA) über die Herausforderungen bei der Welternährung ausgetauscht. Sie stellten sich der wichtigen Frage: Wie können Ernährungssysteme der Gesundheit von Mensch und Planet zugleich dienen?

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„Wir müssen uns auf das Unvorhergesehene vorbereiten“

Interview mit Dr. Maria Flachsbarth (BMZ)

Die Pandemie hat gezeigt, dass Gesundheit und Ernährung eng zusammenhängen. Die One-Health-Initiative stärkt das Engagement und die interdisziplinäre Zusammenarbeit in diesen Feldern. Welche Rolle die deutsche Politik dabei spielt und wo die Herausforderungen liegen, erklärt D. Maria Flachsbarth im Interview.

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Drei Personen ernten Gras auf einem weiten Feld unter klarem Himmel, wobei eine Frau einen roten Schal trägt.

Vernetzte Lebensräume in Subsahara-Afrika – Leben zwischen Stadt und Land

Im Rahmen der Sonderinitiative „EINEWELT ohne Hunger“ werden Forschungsergebnisse zu Transformationsprozessen und Gestaltungsinstrumenten in Subsahara-Afrika veröffentlicht.

Ein Projekt des SLE

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Drei Männer in Schutzanzügen arbeiten mit Schaufeln und Erde auf einer Baustelle im Freien.
Exkremente, gesammelt aus Toiletten, werden zum Gelände transportiert und zu Dünger aufbereitet.

Kein dreckiges Geschäft

Ein Bericht von Marlis Lindecke

„Shit Business is Serious Business“: Mit dem „großen Geschäft“ lassen sich gute Geschäfte machen. Und: Menschliche Ausscheidungen können unsere Ernährungssysteme entscheidend verbessern. Dr. Marlis Lindecke gibt Einblicke in eine gelungene Kooperation zwischen Agrarforschung und Privatwirtschaft.

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Mehrere Personen arbeiten auf einem Feld mit einer Maschine, um Getreide zu dreschen, umgeben von großen Heuhaufen.
Burkina Faso: Reisbauern beim Dreschen in Bobo-Dioulasso.

Investitionen mit Hebeleffekt

Ein Beitrag von Heike Baumüller, Christine Husmann, Julia Machovsky-Smid, Oliver Kirui und Justice Tambo

Wer Armut in Afrika verringern will, muss bei der Landwirtschaft ansetzen. Welche Investitionen die größte Wirkung erzielen, lässt sich durch wissenschaftliche Kriterien definieren.

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Eine Frau mit langen, lockigen Haaren spricht in die Kamera, während ein Play-Button das Video kennzeichnet.

Exklusivvideo: Vier Fragen an Claudia Makadristo

Ein Video-Beitrag von  Seedstars

Startups in der afrikanischen Landwirtschaft boomen seit einigen Jahren. Die Digitalisierung des Agrarwesens beschleunigt sich damit. Welche sind die aktuellen Trends, wo liegen die Herausforderungen – und was können andere Regionen davon lernen? Ein Video-Interview mit Claudia Makadristo, Regionalleiterin Afrika des Inkubators Seedstars 

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Ein rosa blühender Quinoa-Stängel wächst in einem sonnigen Garten, umgeben von grünen Blättern.

"Wir müssen alle verfügbaren Ressourcen mobilisieren"

Ein Beitrag von Ismahane Elouafi (ICBA)

Süßwasserdefizite betreffen immer mehr Menschen auf der ganzen Welt. Um dem entgegenzuwirken, wird sich unser globales Ernährungssystem ändern müssen, so unsere Autorin. Ein Plädoyer für mehr Forschung zu alternativen Nutzpflanzen und intelligenten Wasserlösungen.

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Eine Frau in bunter Kleidung betrachtet Körbe voller Getreide auf einem geschäftigen Markt.
Tansania, Faiza Juma verkauft verschiedene Samen auf dem Arusha Markt in Babati

"Ernährung ist ein Menschenrecht"

Interview mit Joe DeVries (AGRA)

Joe DeVries ist Züchter – und Vizepräsident von AGRA (Alliance for a Green Revolution in Africa). Was sind die Chancen und Risiken einer „Grünen Revolution“ in Afrika? Ein Gespräch zwischen Jan Rübel und ihm über Produktivität, Bedarf und Paternalismus.

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Eine Frau mit lockigem Haar und Ohrringen spricht vor einem hölzernen Hintergrund.

"Es war noch nie so möglich"

Interview mit Carin Smaller (Ceres2030) über die Macht der Zahlen

Zwei Jahre lang erforschte das Ceres2030-Team Antworten auf die Fragen, wie viel es kostet, SDG 2 zu erreichen - und wo das Geld am effektivsten eingesetzt werden sollte. IISD Senior Advisor und Ceres2030 Co-Direktorin Carin Smaller über Kleinbauern, maschinelles Lernen und die Teilhabe von Frauen.

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Zwei Personen bedienen einen blauen Traktor auf einem staubigen Feld, während andere im Hintergrund zuschauen.
MALAWI, Lilongwe, GIZ Projekt, Handtraktor Training fuer Kleinbauern am Natural Resources College NRC

Kontinent im Aufwärtstrend

Ein Bericht von Dr. Agnes Kalibata (AGRA)

Partnerschaften für Afrikas Jahrhundert: Innovation und Führung als Treiber für Wachstum und Produktivität in ländlichen Gebieten.

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Ein Mann hält einen Vortrag vor einer Gruppe, die aufmerksam in einem Raum mit gelben Wänden zuhört.
Äthiopische Bauern erhalten eine Schulung zum Imker. Seyo / Äthiopien

Neuer Anlauf zur Industrialisierung Afrikas

Ein Beitrag von Helmut Asche

Afrika steht vor dem Absprung. Es gibt vielversprechende Ansätze einer nachhaltigen Industrialisierung. Doch der Weg dahin stellt den Kontinent vor neue Herausforderungen.

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Ein Mann in traditioneller Kleidung präsentiert einer Menschenmenge am Rand eines Reisfeldes eine Handvoll Reispflanzen.
Alhassan Sani unterrichtet Teilnehmer im Reisanbau in Suru/Nigeria. Foto: GIZ/Thomas Imo

Aus vielem wird Eins: CGIAR-Netzwerk baut um

Ein Beitrag von Jan Rübel

Die internationale Agrarforschung reagiert auf neue Herausforderungen: Deren Beratungsgruppe unterzieht sich einem tiefgreifenden Reformprozess und vereint Wissen, Partnerschaften und Infrastrukturen zu OneCGIAR.

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Ein grüner Spross wächst aus einem Glas voller Münzen vor einem abstrakten Hintergrund, symbolisiert Wachstum und Investition.

Was sind uns unsere Lebensmittel wert?

Ein Beitrag des TMG ThinkTank for Sustainability

Auf dem Weg zu integrierten Bewertungsinstrumenten im Ernährungs- und Landwirtschaftssektor mit Hilfe von „True Cost Accounting“ (TCA, Tatsächliche Kosten Berechnung).

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Menschen ernten Algen in einer weitläufigen, flachen Aquakultur-Landschaft unter klarem Himmel. | © GIZ

„Vielfalt ist das Grundprinzip, das es zu nutzen gilt“

Ein Interview mit Shakuntala Thilsted

Die Aquaforscherin Shakuntala Thilsted über die lange vernachlässigten Vorteile einer aquatischen Ernährung, ihre Erfahrungen und Erfolge auf diesem Gebiet, und das emanzipierende Potenzial einer nachhaltigen Transformation solcher Ernährungssysteme.

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Ein modernes Gebäude mit geschwungenem Dach erstrahlt nachts in warmem Licht entlang eines beleuchteten Weges.

Neues Mindset für neue Agrarforschungs-Strategie

Ein Beitrag von Lennart Woltering (CGIAR)

Anlässlich des 15. CGIAR System Council Meetings teilt Lennart Woltering seine Einschätzung zum laufenden Reformprozess „One CGIAR“.

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Delegierte sitzen in einem großen Konferenzraum bei der UNCCD COP15 in Abidjan, um Umweltstrategien zu diskutieren.

Für einen gerechten Übergang zu einem nachhaltigen Planeten müssen wir Landrechte sichern

Ein Beitrag von TMG

Auf der UNCCD COP15 richtete der Töpfer Müller Gaßner Think Tank (TMG) vier Nebenveranstaltungen aus. Auf der Agenda der Auftaktveranstaltung standen Diskussionen für den Menschenrechts- und Landnavigator.

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Ein Mann bewässert mit einem Schlauch ein Feld in Tansania, unterstützt durch Solarenergie.

Wasser bietet die vielleicht einzige Chance

Interview mit Caroline Milow und Ramon Brentführer

Im Erdboden afrikanischer Regionen ruhen Grundwasserressourcen. Wo macht deren Nutzung Sinn – und wo beginnt Raubbau an der Natur? Caroline Milow (GIZ) und Ramon Brentführer (BGR) über Potenziale in der Zukunft und Lehren aus der Vergangenheit.

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Reihen von Reisfeldern zeigen die SRI-Methode, die für ein optimiertes Wachstum sorgt.

Der Reissektor in Westafrika: Eine politische Herausforderung

Neue Einblicke zur Entwicklung des Handels und der Reiswertschöpfungskette in Westafrika

Niedrige Importzölle, Schmuggelaktivitäten, unvorhersehbare Steuerbefreiungen und eine schwache Durchsetzung von Lebensmittelsicherheitsnormen: Das Potenzial lokaler Reis-Wertschöpfungsketten wird in westafrikanischen Ländern untergraben.

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Eine Weltkarte zeigt das Wirtschaftswachstum 2020 mit farblichen Markierungen für verschiedene BIP-Veränderungen.
BIP Wachstum 2020

5 Fragen an Jann Lay: Was macht Corona mit der Wirtschaft?

Interview mit Jann Lay (GIGA)

Die Corona-Pandemie trifft die Volkswirtschaften weltweit sehr hart - doch die Entwicklung in afrikanischen Ländern ist durchaus divers. Es gibt unterschiedliche Geschwindigkeiten, Resilienzen und Verwundbarkeiten. Woran liegt das? Apl. Prof. Jann Lay vom GIGA-Institut gibt Antworten.

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Grüne Maispflanzen wachsen dicht beieinander in einem sonnigen Feld in Kisumu, Kenia.

Die, die mit den Insekten spricht

Ein Beitrag von Jan Rübel und Zain Jafar

Weltweit gerät die Landwirtschaft unter Druck: Bakterien, Viren und Insekten machen dem Anbau zu schaffen. In Palästina forscht Dr. Rana Samara von der Palästinensischen Akademie für Wissenschaft und Technologie nach Lösungen für das Problem. Und findet sie in der Natur selbst.

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